Sprachgenie mit Grenzen: Mein Abenteuer in Frankreich

 

Sprachgenie mit Grenzen: Mein Abenteuer in Frankreich

Hallo, ich bin Mario und mehrsprachig aufgewachsen. Klingt cool, oder? War es auch meistens! 
Meine Mutter Spanierin, mein Vater Italiener, und ich bin hier in Deutschland groß geworden. Für mich waren Sprachen wie Spielzeuge, mit denen ich wild herumexperimentieren konnte. Spanisch, Italienisch und Deutsch? Kein Problem! Ich habe die Wörter jongliert, als wäre ich bei einem Sprach-Zirkus.

Unsere Urlaube in Spanien oder Italien waren ein Kinderspiel. Ich fühlte mich wie ein Einheimischer und konnte problemlos mit allen quatschen — sei es über das beste Gelato in Rom oder la playa in Barcelona.

Doch dann kam Frankreich.

Und ich kam an meine Grenzen.

Der erste Schock: Ich stehe in einer Bäckerei irgendwo in Südfrankreich, die Sonne scheint, der Duft von frischem Baguette liegt in der Luft. Alles könnte perfekt sein, aber ich bekomme meinen Mund nicht auf. „Bonjour“, stottere ich immerhin. Danach herrscht Sprachstille. Wie bestellt man hier bloß ein Croissant, ohne dabei auszusehen wie ein hilfloser Tourist?

Es war ein Albtraum. Ich fühlte mich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Ich, der immer alles verstand und zu allem seinen Senf geben konnte, war plötzlich auf die Geduld der Franzosen angewiesen. Und wow, sie waren geduldiger, als ich es selbst gewesen wäre!

Das Erlebnis hat mich nachhaltig geprägt. Es hat mir gezeigt, dass ich mich viel zu sehr auf meine sprachlichen Superkräfte verlassen hatte. Und es brachte mich auch zu einer ziemlich großen Frage:

Wie schaffen es eigentlich Menschen, ohne Sprachkenntnisse ins Ausland auszuwandern?

Ich meine, ernsthaft — diese Leute, die nach Bulgarien, Finnland oder Asien ziehen und keinen blassen Schimmer von der Landessprache haben? Bewundernswert oder absolut naiv? Ich tendiere ehrlich gesagt zu Letzterem.

Jedes Mal, wenn ich eine dieser TV-Sendungen wie „Goodbye Deutschland“ sehe, denke ich mir: „Das wird schiefgehen!“ Und oft habe ich recht. Da steht dann ein verwirrtes Paar irgendwo in der Pampa, sucht verzweifelt einen Klempner und kann nicht mal „Wasserleitung kaputt“ auf Spanisch sagen.

Ich kann einfach nicht verstehen, wie jemand freiwillig ins Unbekannte aufbricht, ohne wenigstens ein paar Basics zu lernen. Sind diese Menschen superintelligent und meistern das Unmögliche? Oder sind sie schlichtweg hoffnungslos verloren?

Vielleicht bin ich zu skeptisch. Aber eines weiß ich sicher: Nach meinem Abenteuer in Frankreich werde ich nie wieder ohne einen Crashkurs ins Ausland reisen.

Und das nächste Mal bestelle ich mein Croissant mit Selbstbewusstsein und einem perfekt ausgesprochenen „Je voudrais un croissant, s'il vous plaît.“

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