Der Internationale Tag der Muttersprache

 

Der 21. Februar ist der Internationale Tag der Muttersprache, ein von der UNESCO im Jahr 2000 ausgerufener Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“. Dieser Tag soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Sprachen als Träger von Kultur und Identität schärfen und auf die Bedrohung vieler Sprachen weltweit aufmerksam machen.

Bedrohte Sprachen: Ein globales Problem.

Weltweit gibt es schätzungsweise 7.000 Sprachen, von denen jedoch fast die Hälfte vom Aussterben bedroht ist. Eine Sprache gilt als gefährdet, wenn sie nicht mehr an die nächste Generation weitergegeben wird. Laut UNESCO sind etwa 40 % aller Sprachen akut bedroht, da sie nur noch von kleinen Gemeinschaften gesprochen werden. Die am stärksten gefährdeten Sprachen sind oft indigene Sprachen, wie zum Beispiel viele Sprachen der Ureinwohner Amerikas oder Australiens. Wenn eine Sprache ausstirbt, geht nicht nur ein Kommunikationsmittel verloren, sondern auch ein einzigartiges kulturelles Erbe, das Wissen, Traditionen und Identität bewahrt.

 Warum heißt es „Muttersprache“?

Der Begriff „Muttersprache“ stammt aus dem Lateinischen („lingua materna“) und bezieht sich auf die Sprache, die ein Kind von seiner Mutter lernt. Im Laufe der Geschichte hat sich dieser Begriff etabliert, da Mütter traditionell die ersten Bezugspersonen sind, die Kindern Sprache vermitteln. Heutzutage wird jedoch oft der Begriff „Erstsprache“ verwendet, da er neutraler ist und nicht geschlechtsspezifisch konnotiert ist. Die Erstsprache ist die Sprache, die ein Mensch in seiner frühen Kindheit erwirbt und in der er denkt und träumt.

Kann man seine Muttersprache vergessen?

Ja, das ist möglich. Wenn eine Person über längere Zeit keine Gelegenheit hat, ihre Muttersprache zu sprechen oder zu hören, kann die Sprachkompetenz abnehmen. Dies passiert häufig bei Migranten, die in einem anderen Land leben und dort eine neue Sprache lernen. Die Qualität der Muttersprache kann schlechter werden, der Wortschatz schrumpft, und die Sprache wird ausdrucksärmer. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, die Muttersprache aktiv zu pflegen.

Wie kann man die Muttersprache pflegen?

Die beste Methode, um die Muttersprache zu erhalten und zu bereichern, ist das Lesen anspruchsvoller Texte. Bücher, Gedichte und Artikel helfen dabei, den Wortschatz zu erweitern und die Sprachkompetenz zu stärken. Auch das regelmäßige Sprechen und Schreiben in der Muttersprache trägt dazu bei, sie lebendig zu halten. Besonders in mehrsprachigen Familien ist es wichtig, dass Kinder die Möglichkeit haben, ihre Muttersprache zu lernen und zu praktizieren.

Nutzen wir den Internationalen Tag der Muttersprache, um die Vielfalt der Sprachen zu feiern und uns für ihren Erhalt einzusetzen. Denn jede Sprache ist einzigartig und trägt zur kulturellen Vielfalt unserer Welt bei.

Und was ist deine Muttersprache? Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie gut du sie beherrschst? 

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